Ju-Jutsu
Ju-Jutsu ist moderne Selbstverteidigung (SV) die in sich Elemente unterschiedlicher Budosport- und Selbstverteidigungssysteme vereint bzw. weiterentwickelt hat. Ju-Jutsu ist ein sich ständig anpassendes System, das sich den aktuellen Gegebenheiten der Gewaltprävention, Selbstverteidigung und des Zweikampfes öffnet und diese annimmt.
Ju : (jap.) sanft, flexibel, geschmeidig, weich, nachgiebig
Jutsu : (jap.) Kunst, Technik (handwerkliches Können)
Ju-Jutsu : die sanfte Kunst
Die „Kunst durch Flexibilität, Vielseitigkeit, Anpassungsfähigkeit zu siegen“ ist die Kampfkunst, die den Ausübenden in die Lage versetzt, auf die unterschiedlichsten Situationen angemessen und richtig zu reagieren.
Darin drückt sich aus, dass wir für jeden Angriff die passende Abwehr haben. Von Körpersprache und "sanftem Zwang" bis zur effektiven, zerstörerischen Verteidigung in einer eskalierenden Gewaltsituation. Dies eröffnet dem Anwender stets die Möglichkeit, sich im Rahmen der gesetzlich geforderten Verhältnismäßigkeit zu bewegen. Die Härte der Verteidigung muss dem Angriff angemessen sein, so dass kein Missverhältnis auftritt.
Geschichtliche Entwicklung
Der Ursprung des Ju-Jutsu liegt in der asiatischen „Kriegskunst“ Jiu-Jitsu bei deren Anwendung im feudalen Japan meistens einer der beiden Kontrahenten sein Leben verlor. Die positiven Aspekte einer Schulung von Körper und Geist durch ausüben einer „Kampfkunst“ wurden in den noch heute bekannten klassisch traditionellen Kampfkünsten Judo, Karate, und Aikido weiter entwickelt. Für eine umfassende Selbstverteidigung ist jede dieser Disziplinen jedoch nur ein Teil des Ganzen geblieben. Die Vollkommenheit liegt in der Zusammenfassung zu einem System.
Anfang des 20. Jahrhunderts fand das Jiu-Jitsu seinen Weg nach Europa. Neben den vorgenannten Budo-Disziplinen wurde es in Deutschland unter dem Grundsatz "aus der Praxis für die Praxis" 1969 zu dem modernen und wirkungsvollen Selbstverteidigungssystem Ju-Jutsu zusammengeschlossen. Und weil Ju-Jutsu so effektiv ist, wurde es bei der Polizei aller Bundesländer, dem Bundesgrenzschutz und diverser Spezialeinheiten als dienstliches Pflichtfach eingeführt und seitdem immer wieder mit neuen Abwehrmöglichkeiten ergänzt.
JU-JUTSU ist realistische SELBSTVERTEIDIGUNG und SPORT
Durch eine spezielle Gymnastik und das nachfolgende Selbstverteidigungstraining werden Schnelligkeit, Reaktion, Kraft, Beweglichkeit, Konzentration, Wachsamkeit, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein verbessert. Durch das Üben von Falltechniken bleibt man auch bei einem Sturz im Alltag verletzungsfrei.
Beim Ju-Jutsu Training erlernen Frauen, Männer und Jugendliche Tritt-, Stoß- und Schlagtechniken mit dem Fuß, dem Knie, der Faust, dem Ellenbogen, der Handkante, usw., sowie wirksame Wurf- und Hebeltechniken (Festlegen oder Transportieren) zur Abwehr von Angreifern jeder Art und Größe in Notwehrsituationen.
Diese Selbstverteidigungstechniken werden gegen alle bei der Polizei bekannten Angriffe am Körper (von vorne, von hinten und von der Seite) sowie gegen Angriffe aus der Distanz (Schläge, Tritte, Greifversuche) und auch gegen Angriffe mit Waffen aller Art nach immer wieder aktualisierten Trainingsplänen rechts und links geübt und bis zum reflexartigen Verhalten eintrainiert.
In der jüngeren Zeit sind nicht nur die Angriffe raffinierter, vielfältiger, brutaler und wesentlich gefährlicher geworden, sondern auch eine erheblich höhere Gewaltbereitschaft der Täter und eine große Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Opfer kommen hinzu. Hier gilt es, dem ein Selbstverteidigungssystem entgegenzusetzen, das leicht erlernbar ist, von Personen jeden Alters und Geschlechts angewendet werden kann und optimale Wirkung erzielt.